Teamentwicklung als Schwerpunkt für die Mitarbeiterbindung

Teams zu formen ist eine langfristige gemeinsame Aufgabe und nicht allein vom Führungshandeln der Leitung abhängig. Entscheidend ist die Kultur des Umgangs miteinander. Werden viele Themen gemieden und nicht offen angesprochen, kann es zu überraschenden Abgängen und unvorhersehbaren Veränderungen kommen, ohne dass eine gemeinsame Orientierung möglich wurde. Wir wollen mit dieser Veranstaltungsreihe daher alle motivieren, sich tiefer mit den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und den personalisierten Eigenschaften zu befassen, um zu ergründen, wie Teams miteinander dauerhaft funktionieren und effektiv zusammenarbeiten können. Im Ziel steht eine offene Fehler- und Konfliktkultur, die nicht nur als Wunsch formuliert wird sondern auch in der Realität gelebt werden kann. Alle unsere Angebote beziehen aktuelles wissenschaftliches Wissen ein und ermöglichen so einen Blick von außen auf die jeweiligen Teams.


Baustein 1: Generationen im Wandel

In diesem Baustein werden die am Arbeitsmarkt sichtbaren Generationen und deren Spezifika gemeinsam heraus gearbeitet. Die Generation der Babyboomer befindet sich in den letzten Zügen ihrer beruflichen Tätigkeit. Sie verlassen nach und nach das Feld und mit ihnen ein breiter Erfahrungsschatz an Fachwissen und Handlungskompetenz. Häufig sind sie es, die immer wieder als Konfliktträger gesehen werden, denn sie neigen dazu, Unstimmigkeiten offener als alle anderen Generationen anzusprechen. Sie diskutieren und argumentieren offen und scheuen keine Streitgespräche. Anders als die neu auf den Arbeitsmarktstrebende Generation z leben sie häufig für die Arbeit, sie steht an erster Stelle ihrer Orientierung und führt damit häufig auch zu einer Überforderung durch die dauerhafte Auslastung. Wie kommt es aber dazu, dass die Generationen so unterschiedliche Schwerpunkte in der Arbeit setzen? Was macht das mit den Teams? Wie können wir an allen partizipieren und die Ressourcen zusammen führen? Der Baustein 1 sollte mit einem kompletten Teamtag von 6-7 Arbeitsstunden angesetzt werden. Er orientiert sich als kompetenzbasiertes Fortbildungsformat an den Erfahrungen der Gruppe und bezieht aktiv individuelle Haltungen und Werte ein. (Bremer Generationsstudie, Metaanalyse, 2016)

Baustein 2: Ich als Teil des Teams und meine Möglichkeiten, mich zu präsentieren

Der zweite Baustein setzt bei den Individualitäten der einzelnen Teammitglieder an. Dazu gibt es in der Wissenschaft verschiedene Modelle, die dazu neigen Menschen zu kategorisieren. Das Vorgehen erleichtert uns, andere mit ihrem Verhalten besser zu verstehen und unsere Perspektive auf Sachverhalte zu verändern. So kann es sein, dass ich mit meinem Helfersyndrom nicht nur positives verbinde, gerade dann, wenn die Hilfe einem Eigenzweck folgt (z.B. sich selbst gebraucht zu fühlen). Andererseits kann auch ein Führungstyp neben seinen besonderen Gaben nicht erfolgreich sein, wenn es ihm nicht gelingt, die 2. Perspektive einzunehmen, also den Blickwinkel aus der eigenen Perspektive heraus zu verändern und den anderen danach zu fragen, was er sieht, um das eigene Blickfeld zu erweitern. Einen Tag mit ca. 6-7 Stunden widmen wir uns daher ganz den individuellen Besonderheiten des Teams und überlegen gemeinsam, wie eine gute Zusammenarbeit auch in turbulenten Zeiten gelingen kann. Dazu steht wissenschaftliches Wissen zu dem kommunikativen Möglichkeiten im Zentrum und geht in Verbindung mit den einzelnen Persönlichkeiten. Kommunikation hat dabei verschiedene Wirkungen, kann demütigen verletzten oder motivieren. Diese verschiedenen Facetten werden erprobt und reflektiert sowie danach in den Alltag überführt. (Schwerpunkte: Das Enneagramm: Pfab, 2008/ Eskalationsstufen: Glasel, 1980/ Perspektivwechsel: Schweizer & Ponschab, 2007)

Baustein 3: Verhandeln als Kultur des Miteinanders

Frühpädagogische Fachkräfte haben ihre Stärken in der Beziehungsarbeit. Sie sind darauf fokussiert, dass es allen gut geht. Sie verfügen über eine hohe Selbstwirksamkeitserwartung. Wie aber gehen sie mit eigenen Unstimmigkeiten um? Wann sprechen Sie diese am Team an? Wie hoch ist ihre Leidensfähigkeit und wo kommt diese her? In diesem Baustein geht es um die Fähigkeit, argumentativ zu verhandeln. Dazu ist es notwendig, die eigenen Interessen und die der anderen zu identifizieren, um daraus gemeinsame Lösungen zu generieren und einen win-win-Situation als Zielstellung anzustreben. Neben den klassischen Modellen der Konfliktlösung werden das Aushandeln von Interessen, bestehenden Denkmustern und Strategien anhand des offenen Verhandelns nach dem Harvard Konzept analysiert. Daher geht es in diesem Baustein um das argumentative und sachliche Verhandeln, wobei auch eigene Standpunkte in Frage gestellt werden können. Auch hier sollten Sie mindestens 6-7h reine Fort-und Weiterbildungszeit für Ihr Team einplanen. (Schwerpunkte: Konfliktlösungen: Schweizer, 2014/ Phasenmodell der Verhandlung: Trötschel, 2013/ Teamverhandlung mit seinen aktiven und passiven Akteuren: Trötschel, 2013)


Kosten (je nach Standort können zusätzliche Fahrkosten entstehen):

  • 750€ / pro Baustein
  • 2100€ / alle drei Bausteine


Wenn Sie unsicher sind, welcher Baustein für Sie die richtige Wahl ist, kontaktieren Sie uns gern über das Anmeldeformular oder direkt an info@forschung-frühpädagogik.de